
Weniger weißer Hautkrebs nach Impfung gegen Papillomviren

Lässt sich mit einer einfachen Vakzinierung gegen humane Papillom-viren (HPV) verhindern, dass weißer Hautkrebs entsteht? Um diese Frage näher zu beleuchten, immunisierten Wissenschaftler der University of Miami zwei betagte Patienten, bei denen in der Vergangenheit wiederholt Hautkrebs aufgetreten war, mit jeweils drei Dosen eines tetravalenten HPV-Impfstoffs.
Alle drei Monate suchten sie die gesamten Körperoberfläche der beiden Probanden nach Auffälligkeiten ab. Histologisch nachweisbare Hauttumoren wurden über 16 bzw. 13 Monate nach der ersten Vakzindosis erfasst und mit der Karzinomzahl eines vergleichbaren Zeitraums vor Erstimpfung verglichen. Das gesamte Beobachtungsintervall betrug etwa drei Jahre.
Weniger frische Spinaliome, keine neuen Basaliome
Vor der Vakzinierung entwickelten die beiden Patienten pro Jahr durchschnittlich 12 bzw. 5,5 neue Spinaliome und 2 bzw. 0,9 neue Basaliome. Nach der Immunisierung verringerte sich die Anzahl der Spinaliome auf 4,4 bzw. 1,8 und somit um 62,5 % bzw. 66,5 %. Bei beiden Probanden traten nach der Impfung keinerlei neue Basaliome mehr auf. Darüber hinaus wurde der Impfstoff gut vertragen und rief keinerlei negative Auswirkungen hervor.
Die Forscher vermuten aufgrund dieser Beobachtungen, dass die Entstehung kutaner Plattenepithel- und Basalzellkarzinome bei immunkompetenten Patienten zu gewissen Teilen durch Papillomaviren angetrieben wird. Ein solcher Effekt konnte jedoch bisher nur für Plattenepithelkarzinome bei Immungeschwächten gezeigt werden.
Die HPV-Impfung wäre somit eine wirksame, kostengünstige, leicht verfügbare und gut verträgliche Möglichkeit, um weißen Hautkrebs zu verhindern, falls sich diese ersten Ergebnisse in großen klinischen Studien bestätigen sollten.
Quelle: Nichols AJ et al. JAMA Dermatology 2016; online first
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).