KVen fordern Verlängerung des Corona-Schutzschirms

Praxismanagement , Geld und Steuern Autor: Michael Reischmann

Die KV Nordrhein überwies betroffenen Praxen fürs zweite Quartal im Schnitt 7630 Euro. Die KV Nordrhein überwies betroffenen Praxen fürs zweite Quartal im Schnitt 7630 Euro. © iStock/porcorex

Praxen kämpfen weiterhin mit den Folgen von steigenden Infektionszahlen und Kontaktbeschränkungen. Für die anstehenden Corona-Impfungen stellen sie kritische Infrastruktur – auch deshalb sprechen sich die KVen für die Verlängerung des Schutzschirms aus.

33,5 Millionen Euro hat die KV Nordrhein im zweiten Quartal 2020 als Ausgleichszahlung­en des Corona-Schutzschirms an Praxen geleistet – doppelt so viel wie im ersten Quartal. „Auch die Anzahl der Ärzte, die Ausgleichszahlungen erhalten, hat sich auf rund 6000 Ärzte verdoppelt“, berichtete KV-Chef Dr. Frank Bergmann der Vertreterversammlung. Der durchschnittliche Betrag der Ausgleichszahlungen je Praxis lag bei 7630 Euro. Im ersten Quartal waren es etwa 6000 Euro.

Der KV-Vorstand geht angesichts der nach wie vor hohen Infektionszahlen in Nordrhein und in anderen Regionen sowie der daraus folgenden Kontaktbeschränkungen davon aus, dass die Praxen weiterhin finanzielle Unterstützung in Gestalt eines Schutzschirms benötigen. Die Praxen müssten arbeitsfähig bleiben – gerade mit Blick auf die großen Herausforderungen bei den anstehenden Corona-Impfungen.

„Es wäre fahrlässig, zu riskieren, dass Praxen in einer solch wichtigen Versorgungsphase aus wirtschaftlichen Gründen in die Knie gehen“, betont die KV-Führung in Düsseldorf. Alle KVen würden sich ausdrücklich für eine Verlängerung des Schutzschirms aussprechen. Entsprechende Forderungen seien bereits über die KBV an das Bundesgesundheitsministerium herangetragen worden.

Mit den nordrheinischen Kassen hat die KV vereinbart, dass die Kosten für von den Praxen selbst beschafftes Schutzmaterial zu 90 % erstattet werden (ab November auf Basis von Höchstpreisen).

Medical-Tribune-Bericht