Herzinsuffizienz mit einer schweren COPD hat eine schlechte Prognose
Mit einer begleitenden COPD steigen das Sterbe- und das Hospitalisierungsrisiko von Herzinsuffizienzpatienten um etwa ein Drittel, schreibt Dr. Claire A. Lawson von der Universität Leicester. Mit ihren Kollegen wertete sie Daten von mehr als 50 000 Senioren mit neu diagnostizierter Herzinsuffizienz aus. Rund 14 % litten zusätzlich an einer COPD.
Am stärksten gefährdet sind Personen mit intensiver medikamentöser COPD-Behandlung, etwa unter inhalativer Dreifach- oder oraler Kortikosteroidtherapie. Gleiches gilt bei schlechten Werten in der Spirometrie. Für die optimale Prognose ist es daher essenziell, sowohl die Herz- als auch die Lungenerkrankung präzise zu diagnostizieren und beides adäquat zu therapieren. Die Bestimmung des COPD-Schweregrades stellt dabei ein wichtiges Instrument zur Risikoeinschätzung dar.
Professor Dr. Frans H. Rutten und Dr. Berna D. L. Broekhuizen, beide Universität Utrecht, stimmen dem prinzipiell zu. In der primärärztlichen Versorgung sei die diagnostische Unterscheidung der Herzinsuffizienz und der COPD allerdings oft problematisch: Angesichts der ähnlichen Symptomatik seien Fehldiagnosen nicht auszuschließen. Zudem können die Medikamente miteinander wechselwirken und das jeweils andere Krankheitsbild ungünstig beeinflussen.
1. Lawson CA et al. JAMA Netw Open 2018; 1: e185489
2. Rutten FH, Broekhuizen BDL. A.a.O.: e185486