Heilpraktikalypse? Heilpraktiker abschaffen oder hart reformieren
Die Mitglieder des „Münsteraner Kreises“ kritisieren die „unangemessene Ausbildung und die meist unhaltbaren Krankheitskonzepte der Heilpraktiker“. Sie fordern Politiker auf, „das Heilpraktikerwesen nicht nur kosmetisch, sondern grundlegend zu reformieren“. Unterstützer können sich der interdisziplinären Gruppe per E-Mail anschließen.
Beschränkung auf „gefahrlose Tätigkeiten" empfohlen
Der Kreis schlägt vor, den Heilpraktikerberuf abzuschaffen oder neu aufzustellen: als wissenschaftsorientierte Ausbildung auf Fachhochschulniveau und mit staatlicher Prüfung für bereits ausgebildete Ergotherapeuten, Gesundheits- und Krankenpfleger, Logopäden oder Physiotherapeuten. Ein Physiotherapie-Fachheilpraktiker bliebe dann beschränkt auf Beschwerden und Erkrankungen im Bewegungsapparat.
„Für die Übergangsphase empfehlen wir eine gesetzliche Beschränkung des Heilpraktikerwesens auf weitgehend gefahrlose Tätigkeiten“, heißt es in dem Memorandum, das große Medienaufmerksamkeit fand.
„Expertengruppe ohne Experten?"
Der Fachverband Deutscher Heilpraktiker zweifelt in einer ersten Reaktion an der Sachkenntnis der Autoren des Memorandums: „Eine Gruppe von nicht im Heilpraktikerberuf stehenden Menschen urteilt ohne das Einholen von ausreichender Sachkenntnis über eine gesamte Berufsgruppe, und kommt auf wenigen Seiten zu dem Schluss diesen Beruf abschaffen zu wollen! So geht es sicher nicht."
Laut des Fachverbands haben sich die Heilpraktiker im Gesundheitswesen etabliert und es soll ausschließlich darum gehen „unliebsame Konkurrenz loszuwerden".