
Coronaimpfung: Immunsuppression bremst mRNA-Vakzine aus

Die Studien mit den mRNA-Impfstoffen gegen SARS-CoV-2 haben immundefiziente Menschen von vornherein von der Teilnahme ausgeschlossen. Aus gutem Grund: Bei dieser Personengruppe ist generell mit der schlechten Wirksamkeit der Vakzine zu rechnen.
Jetzt haben Wissenschaftler der Johns-Hopkins-Universität bei 436 Organtransplantierten untersucht, wie die humorale Immunantwort auf die erste Dosis der mRNA-Vakzine unter immunsuppressiver Medikation ausfällt. Im Mittel waren die Teilnehmer 56 Jahre alt, keiner von ihnen hatte zuvor eine PCR-bestätigte COVID-19-Diagnose erhalten. Die eine Hälfte wurde mit der Moderna-Vakzine (mRNA-1273) immunisiert, die anderen bekamen den Pfizer-Biontech-Impfstoff (BNT162b2).
Nach median 20 Tagen fanden sich lediglich bei 76 Geimpften (17 %) Antikörper gegen das Spikeprotein – ein deutlich schlechteres Ergebnis im Vergleich zu den vorangegangenen Studien, in denen 15 bzw. 21 Tage nach der ersten Injektion eine 100%ige Serokonversion erzielt worden war. Trotz der Impfung blieben also die allermeisten der Immunsupprimierten weiterhin ohne Schutz.
Eine Immunantwort war bei Patienten, deren immunsuppressive Erhaltungstherapie keine Antimetaboliten enthielt, wahrscheinlicher. Generell sprachen Jüngere besser auf die Impfstoffe an als ältere Menschen, ebenso diejenigen, die die Moderna-Vakzine bekommen hatten.
Quelle: Boyarsky BJ et al. JAMA 2021; 325: 1784-1786; DOI: 10.1001/jama.2021.4385
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