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Intensivierte Chemotherapie kontrolliert Hodgkin-Lymphom besser

Patienten mit frühem Hodgkin-Lymphom plus Risikofaktoren sprechen langfristig besser auf eine Chemotherapie mit je zwei Zyklen BEACOPP*eskaliert und ABVD** an als auf ein rein ABVD-haltiges Schema. Das hat eine aktuelle Auswertung der HD14-Studie der German Hodgkin Study Group ergeben. Demnach halbiert die 2+2-Behandlung das Risiko für ein Fortschreiten oder ein Rezidiv über zehn Jahre – was den Betroffenen auch Folgetherapien erspart.
Analysiert hatten die Forscher um Dr. Sarah Gillessen von der Uniklinik Köln die Daten von 1550 Personen, die neben einer Bestrahlung randomisiert eines der beiden Regime erhalten hatten. Während sich diese in Bezug auf das Gesamtüberleben nicht unterschieden (je 94,1 %; Hazard Ratio [HR] 1,0; p = 0,88), war die 2+2-Therapie in anderen Endpunkten nach zehn Jahren überlegen. Gegenüber ABVD allein steigerte sie das progressionsfreie Überleben um 5,6 Prozentpunkte auf 91,2 % (HR 0,5; p = 0,0001). Das Lymphom schritt dabei seltener voran und Rezidive traten weniger häufig auf. Die standardisierten Inzidenzraten für Sekundärmalignome lagen in beiden Gruppen mit 2,5 bzw. 2,3 etwa gleichauf. Allerdings mussten die Patienten während der 2+2-Therapie vermehrt Toxizitäten vom Schweregrad 3 bis 4 in Kauf nehmen. Und: Tendenziell führte die Behandlung auch häufiger zum Tod – was aber eine erhöhte Mortalität in der ABVD-Gruppe, die auf Salvage-Therapien zurückging, wieder ausglich.
* Bleomycin, Etoposid, Doxorubicin, Cyclophosphamid, Vincristin, Procarbazin, Prednison
** Doxorubicin, Bleomycin, Vinblastin, Dacarbazin
Quelle: Gillesen S et al. Lancet Haematol 2021; 8; e278-288; DOI: 10.1016/S2352-3026(21)00029-6
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