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Konzept der Checkpoint-Inhibition nach Radiochemotherapie bestätigt

Der humane monoklonale IgG4-Antikörper Sugemalimab hemmt ebenso wie Durvalumab den Checkpoint-Liganden PD-L1 und fördert damit die Aktivierung PD-1-tragender T-Lymphozyten im Tumor. Deshalb wurde der PD-L1-Inhibitor in einer Phase-3-Studie geprüft. In GEMSTONE wurden 381 Patienten mit inoperablem NSCLC im Stadium III eingeschlossen. Ihre Tumoren waren nach einer Radiochemotherapie nicht progredient.
Die Radiochemotherapie sollte in dieser Situation nach Möglichkeit simultan durchgeführt werden. Weil aber zahlreiche Personen das nicht tolerieren, konnte etwa ein Drittel der Patienten in der Studie auch teilnehmen, obwohl bei ihnen Strahlen- und Chemotherapie sequenziell erfolgt waren. Alle Erkrankten wurden im Verhältnis 2:1 randomisiert 1.200 mg Sugemalimab in dreiwöchigem Abstand oder ein Placebo zu erhalten.
Die Interimsanalyse nach median 14 Monaten stellte Dr. Yi-Long Wu, Guangdong Lung Cancer Institute, Guangzhou, vor. Demnach erreichte das mediane progressionsfreie Überleben im Verumarm 9,0 Monate, im Kontrollarm 5,8 Monate. Das entspricht einer Abnahme des Risikos für Progression oder Tod um 36 % (HR 0,64; 95%-KI 0,48–0,85; p = 0,0026). Der Anteil progressionsfrei überlebender Patienten betrug nach zwölf Monaten unter Sugemalimab noch 45 %, nach 18 Monaten waren es 39 % (vs. 26 % bzw. 23 %).
Zu Beginn war eine Stratifizierung der Patienten nach
- ECOG-Status (0 vs. 1),
- Art der Radiochemotherapie (gleichzeitig oder sequentiell) und
- Strahlendosis (< 60 Gy vs. ≥ 60 Gy) erfolgt.
Der Nutzen der Konsolidierung mit Sugemalimab war vor allem unabhängig von der Art der Strahlenchemotherapie: Bei sequenzieller Durchführung war das PFS mit 8,1 Monaten im Vergleich zu 4,1 Monate (HR 0,59) zwar insgesamt kürzer als bei gleichzeitiger Durchführung (10,5 Monnate vs. 6,4 Monate; HR 0,66). Jedoch ähnelte sich der relative Vorteil. Auch in puncto Gesamtüberleben zeigt sich bereits ein deutlicher Trend zugunsten der Konsolidierungstherapie. Nach zwölf Monaten lebten noch 89 % und im Kontrollarm 76 %, nach 18 Monaten 82 % und 60 % (HR 0,44; 95%-KI 0,27–0,73). Die Daten hierzu sind jedoch noch nicht reif. Die Patienten vertrugen insgesamt die konsolidierende Immuntherapie Dr. Wu zufolge gut. Therapiebedingte Nebenwirkungen von mindestens Grad 3 entwickelten in der experimentellen Gruppe 24,3 %, im Kontrollarm 23,8 % der Patienten.
PACIFIC-Studie mit ähnlichem Ergebnis
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