Pankreatitis: Rauchen noch stark unterschätzt

Dr. Anja Braunwarth

Nikotin fördert Rezidive und chronische Verläufe. Nikotin fördert Rezidive und chronische Verläufe. © fotolia/Sondem

In der Regel geht man davon aus, dass eine akute Pankreatitis ausheilt, wenn die Ursache beseitigt wurde und keine irreversiblen Schäden bestehen. Stimmt das wirklich?

Niederländische Kollegen beobachteten 669 Patienten mit einer (ersten) akuten Pankreatitis im Median über 57 Monate nach. Bei 17 % entwickelte sich eine rezidivierende Pankreatitis, bei 7,6 % eine chronische Entzündung, berichtete Professor Dr. Peter Layer von der Medizinischen Klinik am Israelitischen Krankenhaus in Hamburg.

Die Risiken waren mit der Krankheitsursache assoziiert: Bei biliärer Genese fand sich zu 12 % ein Rezidiv und zu 3 % eine Chronifizierung, bei alkoholbedingter Entzündung betrugen die Raten 24 bzw. 16 % und bei idiopathischer 25 bzw. 10 %. Raucher hatten ein kumulatives Risiko für den rezidivierenden Verlauf von 40 % und für den chronischen von 17 %, die Kombination von Rauchen und Trinken steigerte diese Zahlen auf 50 bzw. 30 %.

Alkohol und Nikotin stellen große Gefahr dar

Eine Metaanalyse mit 14 Studien und knapp 8500 Patienten kam zu ähnlichen Ergebnissen, und wieder stellten Alkohol und Nikotin die größte Gefahr dar. Prof. Layer wies nachdrücklich auf die dominante Rolle des Rauchens hin, die seiner Meinung nach noch bei Weitem unterschätzt wird.

Quelle: 25. Gastroenterologie Update-Seminar

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Nikotin fördert Rezidive und chronische Verläufe. Nikotin fördert Rezidive und chronische Verläufe. © fotolia/Sondem