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Schwanger und Brustkrebs – eine gefährliche Kombination

Die Bedeutung des schwangerschaftsassoziierten Mammakarzinoms (SAM) nimmt zu, da Frauen heute immer später gebären, betonte Professor Dr. Elisabeth Simoes von der Universitätsklinik Tübingen. Bereits heute ist das SAM nach ihren Worten die zweithäufigste maligne Erkrankung bei schwangeren Frauen. Dennoch gibt es bislang kaum Untersuchungen zur Prognose betroffener Patientinnen.
Die Arbeitsgruppe um Prof. Simoes analysierte daher retrospektiv die Daten von 25 Patientinnen der Universitätsfrauenklinik Tübingen, bei denen zwischen 2000 und 2009 kurz vor (18 %) oder während der Schwangerschaft (64 %) oder im Wochenbett bzw. während der Stillzeit (18 %) die Diagnose eines Mammakarzinoms gestellt worden war.1
Bei der Mehrzahl der untersuchten Frauen war der Tumor bereits in die Lymphknoten disseminiert; nur bei einem Drittel lag ein negativer Nodalstatus vor.
Keine negative Auswirkung auf den Nachwuchs
Nach fünf Jahren waren noch 76 %, nach zehn Jahren 68 % der Betroffenen am Leben. Diese Raten sind deutlich niedriger als die von Patientinnen der entsprechenden Altersgruppe aus der Nationalen Brustkrebs-Kohorte, berichtete Prof. Simoes.
Auf die Neugeborenen hatte die Tumorerkrankung keine negativen Auswirkungen: Alle waren gesund, keines untergewichtig. Allerdings kam jedes zweite Kind als Frühgeburt zur Welt.
Prof. Simoes forderte aufgrund der Daten ein umfassendes Assessment der Brust zu Beginn und während der Schwangerschaft, um ein eventuelles Mammakarzinom frühzeitig zu detektieren.
Auch sollte die Vermittlung spezieller Kenntnisse zum schwangerschaftsassoziierten Mammakarzinom an der Schnittstelle zur onkologischen Versorgung ein obligater Bestandteil der medizinischen Ausbildung sein, lautete das Fazit der Expertin.
Quellen:
1. Simoes E et al. Senologie 2018; 15(02)e46, Abstract 133
38. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie
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