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Subkutan statt intravenös: einfachere Antikörper-Applikation beim multiplen Myelom
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Eine Formulierung von Daratumumab mit der rekombinanten Hyaluronidase PH20, die die Permeabilität des subkutanen Gewebes verbessert, könnte die subkutane Gabe des CD38-Antikörpers ermöglichen, erläuterte Professor Dr. Maria-Victoria Mateos von der Universität in Salamanca. Die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Formulierung (Zieldosis 1800 mg) wurde in der Phase-III-Studie COLUMBIA randomisiert mit der von Daratumab i.v. (Zieldosis 16 mg/kg) verglichen. An der Studie nahmen 522 Patienten mit multiplem Myelom (r/r MM) teil, die nach mehrfacher Vorbehandlung rezidiviert oder refraktär waren. Die jeweilige Therapie wurde bis zum Progress fortgeführt.
Nichtunterlegenheit konnte belegt werden
Wie die von Prof. Mateos vorgestellten Ergebnisse der Studie zeigen, ist das Ansprechen auf die Therapie unter beiden Formulierungen ähnlich. Die Gesamtansprechrate nach der medianen Beobachtungszeit von 7,46 Monaten lag mit der subkutanen Formulierung bei 41,1 %, mit Infusion bei 37,1 %. Auch der Anteil der Patienten mit sehr gutem partiellem Ansprechen oder mit Komplettansprechen entsprach den vorab definierten Nichtunterlegenheitskriterien.
Hohes Körpergewicht stellt kein Problem dar
Die Talspiegel am ersten Tag des dritten Zyklus waren ähnlich und demonstrierten ebenfalls die Nichtunterlegenheit von Daratumumab s.c. gegenüber der Daratumumab-Infusionstherapie. Die Referentin betonte, dass die subkutane Therapie mit der fixen Dosis Daratumumab auch bei hohem Körpergewicht der intravenösen Applikation nicht unterlegen war. Progressionsfreies und Gesamtüberleben gaben ebenfalls keinen Hinweis auf einen Unterschied in der Effektivität der beiden Applikationsformen.
Das Sicherheitsprofil war weitgehend vergleichbar. Infusions- bzw. Injektionsreaktionen waren bei der subkutanen Gabe um 72 % vermindert. Zudem sei die subkutane Gabe durch die drastisch verkürzte Applikationsdauer im Vorteil. Die Patienten waren dadurch bei Behandlung mit Daratumumab s.c. deutlich zufriedener mit der Therapie, ergänzte Prof. Mateos.
Quellen:
Mateos MV et al. EHA-Kongress 2019; Abstract S823
24. Kongress der European Hematology Association (EHA)
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