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CD38-Antikörper auch beim transplantationsfähigen multiplen Myelom wirksam

Der CD38-Antikörper Daratumumab hat mittlerweile einen festen Platz im therapeutischen Repertoire für Patienten mit multiplem Myelom, die sich nicht für eine autologe Stammzelltransplantation eignen: Er konnte in großen Phase-III-Studien bei Zugabe zu gängigen Kombinationsregimes das progressionsfreie Überleben verlängern und die Ansprechraten – vor allem für tiefe Remissionen – deutlich erhöhen. Eine Standardtherapie für transplantationsfähige Patienten ist in vielen europäischen Ländern die Kombination aus Bortezomib, Thalidomid und Dexamethason (VTd). Dieser Standard wurde in der internationalen Phase-III-Studie CASSIOPEIA mit Daratumumab kombiniert (D-VTd) und randomisiert gegen VTd getestet.
Teil 1 der Studie stellte nun Professor Dr. Philippe Moreau vom Universitätsklinikum Nantes vor. Darin wurden die Effekte der Induktions- (vier Zyklen D-VTd vs. VTd vor der Stammzelltransplantation) und Konsolidierungstherapie (zwei Zyklen danach) bei 1085 Patienten untersucht. Teil 2 betrifft eine weitere Randomisierung bezüglich einer Erhaltungstherapie (Daratumumab vs. Observation). Dieser Part der Studie ist jedoch noch nicht abgeschlossen.
Signifikant erhöhte Rate an Komplettremissionen
Primärer Endpunkt von Teil 1 war die Rate an stringenten Komplettremissionen (sCR) nach der Konsolidierung, genauer am Tag 100 nach der Stammzelltransplantation. Diese Rate war im D-VTd-Arm signifikant höher (29 % vs. 20 %; Odds Ratio 1,6; p = 0,001). Das Gleiche galt für die weiteren Endpunkte:
- Mindestens eine Komplettremission erzielten 39 % vs. 26 % der Patienten (OR 1,8; p < 0,0001),
- mindestens eine sehr gute partielle Remission (VGPR) 84 % vs. 78 % (OR 1,4; p = 0,024) und
- MRD-negativ (bei einem Niveau von 10–5) waren 64 % vs. 44 % der Patienten (OR 2,3; p < 0,0001).
Die Chance, mindestens eine CR bei gleichzeitiger MRD-Negativität zu erreichen, wurde durch Daratumumab etwa verdoppelt (34 % vs. 20 %; OR 2,06; p < 0,0001).
Neutro- und Lymphopenien steigen mit Antikörpergabe
Quellen:
Moreau P et al. J Clin Oncol 2019; 37 (suppl; abstr 8003)
55th Annual Meeting of the American Society of Clinical Oncology (ASCO)
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