Transthyretin-Amyloidose: DNA-Schnipsel gegen mutiertes TTR

Progrediente Amyloidablagerungen behindern bei Patienten mit hereditärer Transthyretin- Amyloidose die Arbeit gleich mehrerer Organen, darunter periphere Nerven, Herz, Nieren und Gastrointestinaltrakt. Ursächlich für die Amyloidose ist eine Mutation am Transthyretin-Gen, kurz TTR (s. Kasten).
Transthyretin wird vor allem in der Leber gebildet. Deswegen versuchte man früher, Betroffenen durch eine Lebertransplantation zumindest vorübergehend zu helfen. Mittlerweile gibt es „small molecules“ wie Tafamidis und Diflunisal, die zirkulierende Transthyretin-Tetramere stabilisieren und so die Erkrankung bremsen können. Allerdings ist deren Wirkung begrenzt, weshalb Forscher nach alternativen und effektiveren Therapien suchen.
Kleine Mutation mit großen Folgen
Infusionsbedingte Reaktionen unter Patisiran häufiger
Die zweite Arbeit über 18 Monate untersuchte an 225 Patienten das RNA-Interferenz-Therapeutikum Patisiran, das ebenfalls die hepatische Transthyretinsynthese hemmt.2 Im Placebovergleich ermittelten die Studienautoren klinisch signifikante Verbesserungen zugunsten des Verums. So unterschieden sich die Gruppen im Mittel um 34 Punkte bezüglich der neurologischen Manifestationen und lagen rund 21 Punkte im Fragebogen zur Lebensqualität auseinander. Abgesehen von infusionsbedingten Reaktionen (20 % vs. 10 %) traten Nebenwirkungen unter Patisiran nicht häufiger auf. In einem Editorial werden beide Untersuchungen als Meilensteine auf dem Weg zu einer effektiveren Behandlung der Transthyretin-Amyloidose bewertet.3 Sie würden Hoffnung geben, dass man deren Progression verlangsamen und die Erkrankung durch die Gabe von Inotersen bzw. Patisiran vielleicht sogar bessern könne.Quellen:
1. Benson MD et al. N Engl J Med 2018; 379: 22-31
2. Adams D et al. A.a.O.: 11-21
3. Buxbaum JN. A.a.O.: 82-85
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