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Überblick zum Pankreaskarzinom: Adjuvanz bleibt, individualisierte Therapie kommt

Durch adjuvante und neoadjuvante Strategien lässt sich das Überleben von Patienten mit Pankreaskarzinom verbessern. Dabei bieten Kombinationsbehandlungen Betroffenen einen Überlebensvorteil gegenüber alleinigem Gemcitabin, berichtete Professor Dr. Thomas Seufferlein, Klinik für Innere Medizin I am Universitätsklinikum Ulm. Das kann z.B. Gemcitabin plus Capecitabin oder modifiziertes FOLFIRINOX sein.
Die adjuvanten Protokolle sind jedoch nicht für jeden geeignet: Fitte Patienten unter 70 Jahre profitieren von mFOLIFIRINOX und eingeschränkt fitte oder fitte R0-resezierte über 70 Jahre von Gemcitabin und Capecitabin. Nicht fitte Personen erhalten oftmals keine adjuvante Behandlung oder eine Gemcitabin-Monotherapie, so der Experte.
Die Neoadjuvanz sei zwar bisher kein Thema, es gebe aber Hinweise für ihren Nutzen bei Patienten mit resektablen Karzinomen. Niederländische Forscher demonstrierten im Rahmen der PREOPANC-Studie einen Trend zum besseren Überleben durch eine präoperative Radiochemotherapie. Es brauche aber weitere Daten, die den Vorteil der Neoadjuvanz belegen.
Mehr Resektionen dank intensiver Induktion
Auch bezüglich der Induktionstherapie bei lokal fortgeschrittenen Tumoren hat sich einiges getan. Bisheriger Standard ist Gemcitabin. „Mittlerweile mehren sich die Daten, dass auch beim lokal fortgeschrittenen Pankreaskarzinom eine intensivere Therapie Sinn hat“, so Prof. Seufferlein. Beispiel ist FOLFIRINOX, mit dem Patienten gemäß den Daten einer Metaanalyse im Median 24,2 Monate überleben und 15 Monate progressionsfrei sind.1
Nun stelle sich die Frage, ob man Betroffenen im lokal fortgeschrittenen Stadium und nach Therapieansprechen resezieren sollte. In einer Studie aus Heidelberg wurden Resektionsraten von 61 % nach FOLFIRINOX erreicht und damit signifikant mehr als unter der Kombination Gemcitabin plus Radiatio mit einer Rate von 46 %.2
R0/R1-Resezierte überleben signifikant länger
Dass die Resektion nach einer Induktionstherapie Patienten tatsächlich Vorteile bringt, lassen die Daten der prospektiven NEOLAP-Studie vermuten. Personen mit lokal fortgeschrittenen Pankreaskarzinomen wurden nach zwei Zyklen nab-Paclitaxel plus Gemcitabin zur Fortführung dieser Therapie oder zu sequenziellem FOLFIRINOX randomisiert und anschließend explorativ laparotomiert.
Die Resektionsraten waren im FOLFIRINOX-Arm mit 45 % tendenziell höher als im nab-Paclitaxel/Gemcitabin-Arm, in dem nur eine Rate von 30,6 % erreicht wurde (Odds Ratio 0,54; 95%-KI 0,26–1,13; p = 0,135). Im Prüfarm gab es außerdem mehr R0-Resektionen, mit Werten von 74 % vs. 68 %. Diejenigen, die R0/R1-reseziert werden konnten, überlebten im Median 27,4 Monate und damit signifikant länger als Studienteilnehmer ohne Operation. Diese erreichten eine mediane Überlebenszeit von 14,2 Monaten (HR 0,45; 95%-KI 0,26–0,78; p = 0,0035).
Behandlung geht in die zweite Runde
Quellen:
1. Suker M et al. Lancet Oncol. 2016; 17: 801-810; DOI: 10.1016/S1470-2045(16)00172-8
2. Hackert T et al. Ann Surg. 2016; 264: 457-463; DOI: 10.1097/SLA.0000000000001850
3. Wang-Gillam A et al. Lancet 2016; 387: 545-557; DOI: 10.1016/S0140-6736(15)00986-1
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