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Zweitgeneration auch in Kombination bei CLL erfolgreich
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Acalabrutinib in Monotherapie war in frühen Studien bei neu diagnostizierter und rezidivierter/refraktärer chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) durch Ansprechraten von über 90 % aufgefallen. Das Präparat wurde in der Phase-Ib/II-Studie ACE-CL-003 in einem ähnlichen Kollektiv mit dem CD20-Antikörper Obinutuzumab kombiniert.
Eingeschlossen waren 19 nicht vorbehandelte und 26 rezidivierte/refraktäre Patienten, die bereits mindestens eine Therapielinie erhalten hatten. Primärer Endpunkt waren Sicherheit und Gesamtansprechrate, so Professor Dr. Jennifer A. Woyach, Comprehensive Cancer Center, Columbus.
Ansprechraten von mehr als 90 % erreicht
Die Ansprechrate lag in der zuvor unbehandelten Kohorte bei 95 %; die Rate von 15 % Komplettremissionen nach 22 Monaten hatte sich auf 31,6 % nach 39 Monaten erhöht. In der Rezidivtherapie sprachen 92 % der Patienten an, davon 7,7 % komplett. Dass sich die Remissionen mit zunehmender Therapiedauer vertiefen können, zeige sich daran, dass die mediane Zeit, bis mindestens eine partielle Remission erreicht war, bei median 2,8 Monaten lag, während es bis zu einer Komplettremission 18,4 Monate bei den therapienaiven und 12,9 Monate bei den rezidivierten Patienten dauerte.
Die Remissionen waren dauerhaft: Die Rate weiterhin ansprechender Patienten lag im therapienaiven Arm nach 39 Monaten bei 94,4 %, bei den rezidivierten/refraktären Patienten nach 42 Monaten bei 82,1 %. Die minimale Resterkrankung war nach einem Jahr im Knochenmark bei 26 % der Teilnehmer mit neu diagnostizierter CLL und bei 15 % derer im Rezidiv verschwunden. Die Ansprechraten schienen unabhängig von IGHV-Mutationsstatus, Deletion 17p und/oder TP53-Mutation zu sein.
Während Nebenwirkungen aller Schweregrade relativ oft auftraten, war unter den Grad-3/4-Toxizitäten lediglich eine Neutropenie mit 24 % häufiger. Darüber hinaus wurden Synkopen (11 %), Thrombozytopenien, Cellulitis und Gewichtszunahme (je 9 %) sowie ein Hypertonus und Hypophosphatämien (je 7 %) registriert. Es gab keine nebenwirkungsbedingten Todesfälle. Blutungsereignisse traten bei 71 % aller Patienten auf, waren aber nur in zwei Fällen vom Grad 3.
Die Studie enthält noch weitere Kohorten, bei denen Acalabrutinib und Venetoclax bei therapienaiven Patienten in Kombination mit Obinutuzumab und bei rezidivierten/refraktären Teilnehmern in Kombination mit Rituximab untersucht werden. Zudem ist eine Phase-III-Studie geplant, in der bei therapienaiven Patienten Obinutuzumab/Chlorambucil, Acalabrutinib/Obinutuzumab und eine Acalabrutinib-Monotherapie miteinander verglichen werden.
Quellen:
Woyach JA et al. J Clin Oncol 2019; 37 (suppl; abstr 7500)
55th Annual Meeting of the American Society of Clinical Oncology (ASCO)
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