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CLL bald mit CAR-T-Zellen behandeln?

Zielgerichtete Substanzen und neue Kombinationsregime haben das therapeutische Spektrum bei der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) in letzter Zeit erheblich erweitert. Dennoch bleibt die CLL eine unheilbare Erkrankung. „Rezidivierte und refraktäre Patienten haben eine schlechte Prognose, sodass weiterhin hoher therapeutischer Bedarf besteht“, konstatierte Professor Dr. Tanya Siddiqi vom City of Hope National Medical Center in Duarte, Kalifornien.
Fast die Hälfte der Responder erreicht Komplettremission
Lisocabtagen maraleucel (Liso-cel) ist ein gegen CD19 gerichtetes CAR-T-Zell-Produkt, bei dem CD4-positive und CD8-positive CAR-T-Zellen separat formuliert und den Patienten nach Expansion im Verhältnis 1:1 reinfundiert werden. Prof. Siddiqi stellte erste Daten zu Liso-cel aus der Dosiseskalationsstudie der Phase I TRANSCEND CLL 004 vor, in der inzwischen 23 Patienten mit rezidivierter oder refraktärer CLL nach Versagen von Bruton- Tyrosinkinaseinhibitoren in den zwei Dosisstufen 50 x 106 oder 100 x 106 behandelt wurden.
Das Studienkollektiv
Ansprechen und negativer MRD-Status treten früh ein
Drei Viertel der Studienteilnehmer (75 %) wurden im Blut, 65 % im Knochenmark MRD-negativ. Sowohl die Remissionen als auch ein negativer MRD-Status wurden bereits früh bis Studientag 30 beobachtet. Bei der Mehrzahl der Patienten hielten die Remissionen sechs Monate nach Infusion der CAR-T-Zellen noch an. Fünf von sechs Personen mit einer CR in Studienmonat 6 waren nach neun, drei von ihnen auch nach zwölf Monaten noch in CR. Häufigste Nebenwirkungen der CAR-T-Zell-Therapie vom Grad ≥ 3 waren Anämien, Thrombozytopenien und Neutropenien bei 78,3 % bzw. 69,6 % bzw. 56,5 % der Patienten.Zytokin-Release-Syndrom nur selten schwerwiegend
Drei Viertel der Teilnehmer erlebten ein Zytokin-Release-Syndrom, das jedoch nur in zwei Fällen schwerwiegend (Grad 3) ausfiel, betonte Prof. Siddiqi. Neurologische Komplikationen traten bei neun Patienten auf; fünf dieser Fälle waren vom Grad ≥ 3. Auf Dosislevel 2 wurden zudem zwei dosislimitierende Toxizitäten registriert. Sechs Patienten verstarben im Studienverlauf; vier dieser Todesfälle waren auf einen Progress zurückzuführen.Zusätzliche Kohorte soll Kombi mit Ibrutinib erhalten
Damit zeigt Liso-cel bei Patienten mit rrCLL eine vielversprechende Aktivität bei handhabbarer Toxizität, resümierte Prof. Siddiqi. Die Ergebnisse rechtfertigen nach ihren Worten die Rekrutierung für den Phase-II-Teil der Studie auf Dosislevel 2. Zudem wird der Phase-I-Teil um eine separate Kohorte erweitert. In dieser sollen die Patienten die CAR-T-Zell-Therapie in Kombination mit Ibrutinib bekommen. Quellen:
Siddiqi T et al. EHA-Kongress 2019; Abstract S109
24. Kongress der European Hematology Association (EHA)
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