Frakturrisiko nach Magen-Bypass erhöht
Die schwedische Arbeitsgruppe um Dr. Kristian Axelsson von der Universität Göteborg und dem Skaraborg Hospital in Skövde hat landesweite Register für eine retrospektive Beobachtungsstudie ausgewertet. Die Mediziner suchten zunächst Patienten mit einem Body Mass Index ≥ 30, bei denen zwischen 2007 und 2014 ein Magen-Bypass angelegt worden war.
38 971 Patienten gingen in die Auswertung ein, darunter 7758 Diabetiker und 31 213 Personen ohne Diabeteserkrankung. Jedem Teilnehmer wurde dann ein adipöser Vergleichspartner mit ähnlichen Ausgangscharakteristika zugeteilt. Dabei berücksichtigten die Forscher insgesamt 63 Faktoren, darunter Alter, Geschlecht, Frakturrisiko, Begleiterkrankungen und eventuelle Kontraindikationen für die Operation sowie ggf. Diabetesparameter.
Sowohl unter den Operierten mit einer Diabeteserkrankung als auch bei den Bypass-Versorgten ohne Diabetes kam es häufiger zu Frakturen als bei den entsprechenden Kontrollen. Für die Diabetiker war das relative Risiko um etwa ein Viertel erhöht, bei den Nicht-Diabetiker lag es um knapp ein Drittel höher.
Bruchgefahr unabhängig von Supplementierung
Die Rate der Knochenbrüche stieg zwar mit der Zeit an, nicht aber mit dem Gewichtsverlust. Von einer Calcium- und Vitamin-D-Supplementierung war das Frakturrisiko unabhängig. Generell würden die operierten Patienten häufiger stürzen, stellen die Autoren fest. Das könnte zumindest zum Teil für die erhöhte Frakturrate verantwortlich sein, so ihre Vermutung.
Quelle: Axelsson K et al. J Bone Miner Res 2018; online first