Fußball: Kopfbälle für Frauen kritischer als für Männer
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Wissenschaftler um den Neuroradiologen Professor Dr. Michael L. Lipton vom Albert Einstein College of Medicine in New York schickten 49 männliche und 49 weibliche Kicker im Alter zwischen 18 und 50 Jahren ins Kernspin. In den zwölf Monaten vor der Untersuchung hatten die etwa gleich viele Bälle (ca. 470) geköpft. Mit der Diffusions-Tensor-Bildgebung wurde ein spezielles MRT-Verfahren eingesetzt, mit dem man die Wasserverteilung im Gewebe der Weißen Substanz ermitteln kann.
Die Auswertung der Bilder ergab, dass bei den Frauen acht Hirnregionen in Mitleidenschaft gezogen waren, bei den Männern dagegen nur drei. Zudem schienen die lädierten Bereiche bei den Fußballerinnen fünfmal größer als die der männlichen Sportler. Den Wissenschaftlern zufolge sind die Veränderungen zwar nur gering und ohne klinische Auswirkungen. Dennoch könnten sie künftige Hirnschäden ankündigen und im schlimmsten Fall die geistigen Fähigkeiten beeinträchtigen oder zu Verhaltensänderungen führen. Die Studie legt nahe, dass geschlechtsspezifische Regeln im Fußball notwendig sein könnten, um übermäßiges Kopfballspiel zu verhindern.
Quelle: Rubin TG et al. Radiology 2018; 289: 478-486