Neurodermitis erhöht die Selbstmordgefahr
Selbstmordgedanken sind bei Neurodermitikern um 44 % wahrscheinlicher als bei Menschen ohne die Hauterkrankung. Das belegt eine groß angelegte Metaanalyse mit insgesamt über vier Millionen Patienten – 310 000 davon mit atopischer Dermatitis (AD). Auch Selbstmordversuche unternehmen Patienten mit AD häufiger als Gesunde – und zwar um 36 %.
Dabei spielen nicht nur psychosoziale Faktoren wie die Stigmatisierung der Erkrankung oder das damit verbundene Schamgefühl eine Rolle, schreiben Jeena K. Sandhu von der Kansas City School of Medicine und Kollegen. Bei nicht kontrollierter AD gehe auch Pruritus, Brennen und Schmerz an die Substanz.
Vielleicht stecken Zytokine oder Schlafmangel dahinter
Juckt es nachts, könne das zu Schlafmangel führen, der seinerseits das Suizidalitätsrisiko erhöhen kann. Darüber hinaus wird spekuliert, inwieweit die höhere Konzentration von Zytokinen im ZNS die Neurotransmitter-Balance stören und so die Psyche der Betroffenen negativ beeinflussen kann.
Quelle: Sandhu JK et al. JAMA 2018; online first