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Antikörper-Wirkstoff-Konjugat senkt Mortalität bei Blasenkrebs

Urothelkarzinome sind aggressive Tumoren, da sie sowohl über eine intrinsische als auch eine erworbene Resistenz gegenüber Zytostatika verfügen. Sogar Immuntherapien führen nur selten zu einem dauerhaften Ansprechen: Die Betroffenen überleben im Median nur 10–14 Monate, berichtete Professor Dr. Thomas Powles vom Barts Cancer Institute der Queen Mary University of London.
Hoffnung soll nun der neuartige Wirkstoff Enfortumab-Vedotin geben: Er besteht aus einem vollständig humanen monoklonalen Antikörper, welcher sich gegen das auf Urothelkarzinomzellen exprimierte Zelladhäsionsmolekül Nectin-4 richtet sowie Monomethyl Auristatin E, welches die Mikrotubuli-Bildung hemmt.
Interimsanalyse nach circa elf Monaten
Im Rahmen einer an 191 Zentren in 19 Ländern durchgeführten offenen Phase-3-Studie behandelten Prof. Powles und weitere Wissenschaftler 301 Patienten, die an lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Urotheltumoren litten, mit Enfortumab-Vedotin. Die Teilnehmer hatten zuvor eine platinbasierte Chemotherapie erhalten und während bzw. nach der Behandlung mit einem PD(-L)1- Inhibitor ein Rezidiv oder einen Tumorprogress erlitten. Das Vergleichskollektiv bildeten 307 Patienten, welche sich einer konventionellen Chemotherapie mit Docetaxel, Paclitaxel oder Vinflunin unterzogen. Die mehrheitlich männlichen Studienteilnehmer waren im Schnitt 68 Jahre alt.
Nach einer medianen Beobachtungszeit von 11,1 Monaten erfolgte eine geplante Interimsanalyse, welche einen signifikanten Behandlungsvorteil von Enfortumab-Vedotin im Hinblick auf das Gesamtüberleben zeigte: Die Patienten der Interventionsgruppe hatten im Vergleich zu denen aus der Kontrolle ein um 30 % geringeres Sterberisiko (Hazard Ratio [HR] 0,70; 95%-KI 0,56–0,89).
Sicherheitsprofil ohne relevanten Unterschied
Das mediane Gesamtüberleben betrug in den beiden Armen 12,88 Monate bzw. 8,97 Monate. Auch bezüglich des progressionsfreien Überlebens erwies sich Enfortumab-Vedotin mit median 5,55 Monaten vs. 3,71 Monate als überlegen (HR für Progress oder Tod 0,62; 95%-KI 0,51–0,75).
Im Hinblick auf die Häufigkeit therapiebedingter Nebenwirkungen unterschieden sich die beiden Studienarme dagegen nicht wesentlich. Die Autoren empfehlen, die potenziell vorkommenden schweren Toxizitäten Ausschlag, periphere Neuropathie und Hyperglykämie zu beobachten.
Fazit
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