Checkpoint-Blockade beim metastasierten Analkarzinom vielversprechend

Plattenepithelkarzinome des Analkanals sind selten – mit allerdings weltweit steigender Inzidenz. Durch eine Chemoradiotherapie sind die Tumoren in aller Regel heilbar, solange sie lokal begrenzt sind. Jeder vierte Patient entwickelt aber Fernmetastasen. Für dieses Stadium der Krankheit gibt es bislang keine allgemein akzeptierte Therapie. Eine neue Option, insbesondere bei HPV-assoziierten Tumoren könnten PD-1-Inhibitoren sein.
In zehn Zentren in den USA wurden daher für diese einarmige Phase-II-Studie insgesamt 37 Patienten mit therapierefraktärem, metastasiertem Plattenepithelkarzinom des Anus rekrutiert und mit dem PD-1-Inhibitor Nivolumab in einer Dosierung von 3 mg/kg alle zwei Wochen behandelt. Etwa ein Viertel der Studienteilnehmer (neun Patienten) sprach nach den RECIST-Kriterien, Version 1.1, an, zwei davon mit einer Komplettremission.
Warum Immuncheckpoint-Inhibitoren beim Analkarzinom?
Jeder vierte Patient mit Analkarzinom erleidet Fernmetastasen
Historische Daten zum Überleben bei diesem Tumor sind spärlich: Für die palliative Chemotherapie wurde in einer Fallserie retrospektiv eine mediane Überlebensdauer von 17 Monaten ab Diagnose des metastasierten Stadiums berichtet. Die mediane Gesamtüberlebensdauer in der vorliegenden Studie lag bei 11,5 Monaten. Aber dabei ist zu berücksichtigen, dass die Patienten hier bereits stark vorbehandelt waren: Sie hatten im Median zwei Therapielinien erhalten, 32 waren mit einer platinhaltigen Chemotherapie, 31 auch mit Strahlentherapie behandelt worden. Interessanterweise hatten an dieser Studie auch zwei Patienten mit HIV-Infektion teilgenommen, die ein besonders hohes Risiko für ein Analkarzinom aufweisen. Einer von ihnen reagierte mit einer partiellen Remission und bei keinem der beiden Patienten kam es zu Toxizitäten vom Grad 3 oder 4. Der frühere Einsatz von Checkpoint-Inhibitoren sollte noch bessere Ergebnisse zeitigen, so die Vermutung. Dies muss natürlich in weiteren Studien – möglichst randomisiert – überprüft werden. Die Autoren empfehlen, in solche Studien zur Immuntherapie des Analkarzinoms auch HIV-positive Patienten einzuschließen.Morris VK et al. Lancet Oncol 2017; 18: 446–453
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