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„Ergebnisse sprechen für biomarkergestützte Herangehensweise“

Verlängerte Progressionsfreiheit, häufigeres und tieferes Ansprechen: Das Trio Venetoclax/Bortezomib/Dexamethason scheint sich für rezidivierte/refraktäre Patienten mit Multiplem Myelom zu eignen. Die finale Auswertung der Phase-3-Studie BELLINI untermauert diesen Benefit.
Venetoclax, ein hochselektiver BCL2-Inhibitor, führt in Myelomzellen zur Apoptose. Zusammen mit Bortezomib und Dexamethason zeigte die Therapie eine Aktivität bei rezidivierten/refraktären Patienten mit Multiplem Myelom, weshalb die Kombination in der Phase-3-Studie BELLINI geprüft wurde.
Studiendesign
Progressionsfreiheit um ein Jahr verlängert
Der Referent präsentierte nun ein Update der Studie nach einem medianen Follow-up von 45,6 Monaten.Die aktuellen Daten bestätigen die Ergebnisse der ersten Analyse. Mit 23,4 Monaten vs. 11,4 Monate war das mediane PFS in der Interventionsgruppe signifikant länger als in der Kontrolle (HR 0,58). Hinsichtlich des Gesamtüberlebens gab es keinen signifikanten Unterschied. Die Todesfälle seien hauptsächlich früh beobachtet worden und nach dem längeren Follow-up näherten sich die Überlebenskurven an, so der Referent. Mit Venetoclax erhöhte sich die Gesamtansprechrate von 70 % auf 84 % (p = 0,0126). Auch war das Ansprechen im Prüfarm tiefer, betonte Prof. Kumar.Kein Benefit für Betroffene mit t(4;14)
Der PFS-Vorteil ließ sich in den meisten Subgruppen beobachten; besonders Patienten mit t(11;14) und hoher BCL2-Expression profitierten, wohingegen Personen mit t(4;14) keinen Vorteil von zusätzlichem Venetoclax hatten. Das mediane PFS von Teilnehmern mit t(11;14) betrug 36,8 Monate in der Interventionsgruppe und 9,3 Monate unter Placebo/Bortezomib/Dexamethason (HR 0,12). Das mediane OS wurde in dieser Subgruppe bisher in keinem der beiden Studienarme erreicht. Mit 30,1 Monaten vs. 9,9 Monate lebten auch Erkrankte mit hoher BCL2-Expression in der Prüfgruppe signifikant länger ohne Progress als in der Kontrolle (HR 0,37). Hinsichtlich des OS gab es wiederum keinen Unterschied. Der PFS-Vorteil dieser zwei Subgruppen war zudem unabhängig vom zytogenetischen Risikostatus, erläuterte der Referent.Vor allem hämatologische Nebeneffekte und Diarrhö
Das Sicherheitsprofil ähnelte sich in den beiden Armen. Am häufigsten litten die Teilnehmer unter Diarrhö (60 % vs. 50 %), Nausea (38 % vs. 23 %) und Verstopfung (35 % vs. 31 %). Die häufigsten Nebenwirkungen vom Schweregrad 3/4 umfassten Thrombozytopenien, Neutropenien, Pneumonien, Anämien und Diarrhö. Zusätzliche therapiebedingte Todesfälle wurden in diesem Update nicht beobachtet. Diese finalen Ergebnisse der BELLINI-Studie unterstützen somit eine biomarkergestützte Herangehensweise für die Therapie mit Venetoclax, resümierte Prof. Kumar.Quelle:
Kumar S et al. 2021 ASH Annual Meeting; Abstract 84 & Session 653
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