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Leberkarzinom: Unabhängiger Faktor für Erfolg der Erstlinientherapie bestätigt

In der weltweit erstellten Phase-III-Studie REFLECT wurde die Nichtunterlegenheit von Lenvatinib im Vergleich zu Sorafenib beim fortgeschrittenen hepatozellulären Karzinom (HCC) gesichert¹: Mit dem Multikinase-Inhibitor behandelte Patienten überlebten median 13,6 Monate, diejenigen unter Sorafenib 12,3 Monate (HR 0,92; 95%-KI 0,79–1,06). Die Ansprechrate war mit 24,1 % im Lenvatinib-Arm fast dreimal so hoch wie unter Sorafenib (9,2 %).
Professor Dr. Masatoshi Kudo, Kindai University Faculty of Medicine in Osaka, wies darauf hin, dass sich das objektive Ansprechen nach den modifizierten RECIST-Kriterien (mRECIST) bereits in früheren HCC-Studien als unabhängiger Prädiktor für ein verbessertes Gesamtüberleben (OS) erwiesen hat. Dieser Zusammenhang konnte jetzt in einer retrospektiven Analyse der REFLECT-Studie erneut bestätigt werden.
In die Studie waren insgesamt 954 HCC-Patienten eingeschlossen. Das OS im Gesamtkollektiv betrug 13,0 Monate, die objektive Ansprechrate 16,7 %, berichtete Prof. Kudo. Während Nonresponder median nur 11,4 Monate überlebten, war das OS bei Respondern mit median 22,4 Monaten praktisch doppelt so lang (HR 0,61; p < 0,001).
Diese Unterschiede blieben auch in Landmark-Analysen bestehen, in denen das OS nach zwei, vier und sechs Monaten als Funktion des Ansprechens berechnet wurde: In allen drei Auswertungen überlebten Responder mit gut 16 Monaten deutlich länger als Nonresponder mit nur etwa 10 bis 11 Monaten.
Auch in der Multivarianzanalyse erwies sich das objektive Ansprechen als unabhängiger Prädiktor für das OS (HR 0,61; p < 0,0001). „Damit können Patienten, die auf die Therapie mit einer objektiven Remission ansprechen, ein potenziell längeres Überleben erwarten“, resümierte der Experte. Als weitere Prädiktoren wurden in der Multivarianzanalyse makroskopische Infiltration der Portalvene, initialer Alpha-Fetoprotein-Spiegel, Zahl der Tumorlokalisationen und vorausgegangene Interventionen identifiziert.
¹ Kudo M et al. Lancet 2018; 391: 1163-1173
Quellen:
Gastrointestinal Cancers Symposium 2019
Kudo M et al. J Clin Oncol 2019; 37 (suppl 4; abstr 186)
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