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Mantelzell-Lymphom: Proteasominhibitor einwechseln

Bei jüngeren, fitten Patienten wird das Mantelzell-Lymphom in der Erstlinie mit einer Hochdosistherapie und nachfolgender autologer Stammzelltransplantation behandelt. Ältere und weniger fitte Patienten erhalten wiederum eine Immunchemotherapie. Mit herkömmlichen Therapiemodalitäten wie dem Immunchemotherapieprotokoll – bestehend aus dem CD20-Antikörper Rituximab und einer Kombinationschemotherapie aus Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin und Prednison (R-CHOP) – lag das progressionsfreie Überleben bei median 16,6 Monaten. Das Gesamtüberleben lag zwischen vier und fünf Jahren. Auf Basis der LYM-3002-Studie wurde ein modifiziertes Regime zugelassen, in dem das Vincristin aus dem R-CHOP-Regime gegen den Proteasominhibitor Bortezomib ausgetauscht worden war (VR-CAP).
Einflussreiche Ergebnisse
Gesamtüberleben steigt auf mehr als sieben Jahre
Nach median 82 Monaten, also fast sieben Jahren Nachbeobachtungszeit, war VR-CAP beim Gesamtüberleben mit median 90,7 Monaten dem alten Standard (55,7 Monate) deutlich überlegen: Das entspricht einer Verlängerung des Überlebens um beinahe drei Jahre und einer relativen Reduktion des Mortalitätsrisikos um ein Drittel (Hazard Ratio 0,66; p = 0,001). Gegenüber der Primäranalyse wurden drei neue unerwünschte Nebenwirkungen registriert: Im VR-CAP-Arm ein Adenokarzinom der Lunge und ein Magenkarzinom, beide vom Schweregrad 4, und eine Pneumonie vom Grad 2 im R-CHOP-Arm. 103 Patienten im VR-CAP-Arm (42 %) und 138 im R-CHOP-Arm (57 %) waren verstorben, am häufigsten an einer Progression ihrer Lymphom-Erkrankung. Diese Daten bestätigen mit einer Überlebensverlängerung um fast drei Jahre eindrucksvoll den Benefit von Bortezomib im VR-CAP-Regime zur Erstlinientherapie des Mantelzell-Lymphoms. Bezüglich der Toxizität gibt es seit der vorherigen Analyse keine neuen Erkenntnisse; Nebenwirkungen waren vorhersagbar und gut handhabbar. Diese Daten, so die Autoren, bieten eine Basis für die Testung weiterer Kombinationen des Proteasominhibitors mit anderen neuen Substanzen in dieser Indikation.Quelle: Robak T et al. Lancet Oncol 2018; 19: 1449-1458
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