Pleuramesotheliome mit Tumortherapiefeldern plus Chemo behandeln?

Dr. Miriam Sonnet

Tumortherapiefelder sollen die Zellteilung verhindern. Tumortherapiefelder sollen die Zellteilung verhindern. © VanHope – stock.adobe.com

Seit Jahren gibt es keine Fortschritte bei der Behandlung von Patienten mit malignen Pleuramesotheliomen. Dies könnte sich jetzt ändern – mit der Kombination aus Tumortherapiefeldern und Standardchemo.

Als Therapieoptionen stehen bei Mesotheliomen platinbasierte Chemotherapien sowie Folsäure-Antagonisten zur Verfügung. Eine weitere Möglichkeit könnte sich in Zukunft durch den Einsatz von Tumortherapiefeldern (TTT) ergeben. Diese wurden bereits beim Glioblastom in Kombination mit einer Temozolomid-Erhaltungstherapie untersucht. Auch bei anderen Krebsarten gab es Pilotstudien, in denen die Sicherheit nach Applikation auf den Torso demonstriert wurde.

Die Wirkung von Tumortherapiefeldern

Als Tumortherapiefelder werden nicht-invasive, regionale, antimitotische Behandlungen bezeichnet, die auf elektrischen Wechselfeldern basieren. Diese sollen u.a. die Bildung der mitotischen Spindel der Metaphase verhindern. Die Therapie erfolgt über ein tragbares Gerät und ist für den Heimgebrauch konzipiert.

Für ihre prospektive, multizentrische Phase-2-Studie STELLAR rekrutierten die Autoren um Dr. Giovanni L. Ceresoli vom Cliniche Humanitas Gavazzeni, Bergamo, 80 Patienten mit behandlungsnaiven, nicht-resezierbaren malignen Pleuramesotheliomen. Zwei Teilnehmer wurden aus der Studie ausgeschlossen. Die übrigen 78 Personen erhielten eine kontinuierliche TTT mit einer Frequenz von 150 kHz auf den Thorax für mindestens 18 Stunden pro Tag. Gleichzeitig wurde eine Chemotherapie mit Pemetrexed in Kombination mit Cisplatin oder Carboplatin verabreicht, schreiben die Wissenschaftler.

Patienten mit epitheloidem Subtyp waren im Vorteil

Nach einem medianen Follow-up von 12,5 Monaten betrug das mediane Gesamtüberleben 18,2 Monate (95%-KI 12,1–25,8). Das Ein-Jahres-Gesamtüberleben lag bei 62,2 % und das Zwei-Jahres-Gesamtüberleben bei 41,9 %. Im Median waren die Studienteilnehmer 7,6 Monate progressionsfrei (95%-KI 6,7–8,6). Patienten mit epitheloider Form hatten ein längeres medianes Gesamtüberleben als diejenigen mit anderen Subtypen (21,2 Monate vs. 12,1 Monate). Auch das progressionsfreie Überleben war bei der epitheloiden Form leicht verlängert (8,3 Monate vs. 6,5 Monate), berichten die Autoren.

Ansprechdauer erreicht fast sechs Monate

Für 72 Patienten konnten die Forscher das Ansprechen nach mRECIST-Kriterien auswerten. Von diesen zeigten 29 ein partielles Ansprechen und bei 41 war die Erkrankung stabil. Zwei Betroffene erlitten eine Krankheitsprogression. Die mediane Ansprechdauer betrug 5,7 Monate.

Leichte Hautreaktionen treten häufig auf

Als häufigste Nebenwirkung trat eine lokale Dermatitis an der Stelle auf, an der das TTT-Gerät auf die Haut gesetzt worden war. 53 Patienten zeigten diese Hautreaktion. Diese war überwiegend vom Schweregrad 1–2. Anämien (11 %), Neutropenien (9 %) und Thrombozytopenien (5 %) waren die häufigsten Nebenwirkungen vom Schweregrad 3 oder höher. Kein Patient verstarb aufgrund der Therapie. Das Fazit der Autoren: Mit den Tumortherapiefeldern könnte sich für Personen mit malignen, nicht-reserzierbaren Pleuramesotheliomen eine neue Erstlinienoption ergeben. Als Limitationen gaben die Forscher den einarmigen Studiencharakter an, weshalb eine randomisierte Studie folgen sollte. 

Quelle: Ceresoli GL et al. Lancet Oncol 2019; DOI: 10.1016/S1470-2045(19)30532-7

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