Soja und Sport schützen Brustkrebsüberlebende vor osteoporosebedingten Frakturen
Bei Brustkrebspatientinnen begünstigen die Tumortherapie und der damit verbundene Östrogenentzug die Abnahme der Knochendichte und das Auftreten osteoporotischer Frakturen, berichtet Neil Zheng von der Yale Universität in New Haven. Gemeinsam mit weiteren Kollegen untersuchte er, welche Lebensstilfaktoren das Frakturrisiko beeinflussen. Hierzu werteten die Wissenschaftler die Daten von 1987 prä-/perimenopausalen und von 2152 postmenopausalen Teilnehmerinnen der Shanghai Breast Cancer Survival Study aus. Alle Frauen waren über einen Zeitraum von zehn Jahren nach der Tumordiagnose regelmäßig befragt worden, unter anderem zu ihrer Ernährung und körperlichen Aktivität.
3,6 % der Studienpatientinnen erlitten während der Nachbeobachtungszeit eine osteoporotische Fraktur. Bei den jüngeren Frauen ging eine an Soja-Isoflavonen reiche Ernährung mit einem bis zu 77 % geringeren Risiko für diese Komplikation einher, Übergewicht und Adipositas hingegen erhöhten die Wahrscheinlichkeit für einen Knochenbruch. Nach den Wechseljahren schützte eine hohe Soja-Zufuhr allerdings nicht vor den Frakturen. Diese Patientinnen profitierten jedoch von sportlichem Training. Die Einnahme von Tamoxifen, einem selektiven Östrogenrezeptor-Modulator, erwies sich in beiden Alterskollektiven als protektiv.
Sollten sich diese Studienergebnisse bestätigen, schreiben die Wissenschaftler, ließen sich daraus neue und effektive Strategien zur individualisierten Frakturprävention nach einer Brustkrebserkrankung entwickeln.
Quelle: Zheng N et al. JNCI Cancer Spectr 2019; online first