ESMO Congress 2023
20. – 24. Oktober 2023
Vom 20. bis 24. Oktober 2023 fand der ESMO Kongress in Madrid statt. Hier erscheinen unsere Highlights in Form von Videos und Berichten rund um den Kongress.
Der ESMO Congress 2023 findet vom 20.-24. Oktober in Madrid statt. Wir werden wieder vor Ort mit dabei sein und verfolgen, welche Neuigkeiten die Onkologie zu bieten hat. Was präsentieren die Expert:innen aus den verschiedenen Fachbereichen? Gibt es Spannendes abseits der aktuellen Studiendaten? Und wie ist das Kongressklima? Wir werden nachfragen und einen Überblick geben – in Videos, Textbeiträgen und einer Podcastfolge von O-Ton Onkologie.
Wer sich noch einmal in Erinnerung rufen will, was beim ESMO 2022 passiert ist, kann gerne noch in unserer Berichterstattung aus dem letzten Jahr stöbern.
Videos
Unsere Berichte vom Kongress
Lungentumoren
Gynäkologische Tumoren
Hämatologische Tumoren
Urogenitale Tumoren
Gastrointestinale Tumoren
Weitere Tumoren
Fotos vom Kongress
Auf geht´s zum ESMO-Kongress 2023. Uns erwarten neue Studiendaten, die die Therapielandschaft der Onkologie verändern werden.
Prof. Dr. Frank Griesinger, Pius Hospital, Universitätsmedizin Oldenburg, im Videointerview mit den beiden Chefredakteurinnen der Medical Tribune Onkologie · Hämatologie. Der Experte berichtet über seine Lungenkrebshighlights auf dem ESMO-Kongress.
Vorberichterstattung: Drei Fragen an...
Erste Einblicke in das ESMO-Kongressprogramm sind online zu finden. Einiges bleibt aber noch vage. Wir haben nachgefragt, was Expertinnen und Experten vom Kongress erwarten und worauf sie sich besonders freuen.
Nehmen Sie vor Ort in Madrid am europäischen Krebskongress teil oder sind Sie online vertreten? Vielleicht können Sie auch gar nicht dabei sein und warten auf unsere Berichterstattung? Egal wie – Sie sind sicherlich schon genauso gespannt wie wir, was die Veranstaltung in diesem Jahr zu bieten hat.
Um uns schon etwas auf den Kongress einzustimmen, haben wir mit Onkologinnen und Onkologen gesprochen. Sie haben uns berichtet, welche Rolle sie beim ESMO 2023 übernehmen, was sich seit dem letzten Jahr in ihrem Fachgebiet getan hat und wie sie den Kongress für sich nutzen wollen.
Dr. Teresa Amaral, Universitätsklinikum Tübingen
Unser letztes gemeinsames Projekt war ein Interview über Ihre Arbeit bei den ESMO Young Oncologists. Mittlerweile haben Sie den Vorsitz der Gruppe weitergegeben. In welcher Form engagieren Sie sich aktuell in der ESMO?
Dr. Teresa Amaral: Ja, stimmt. Ich hatte das Amt bis Ende 2022 inne. Aber auch ohne Vorsitz engagiere ich mich weiterhin bei den Young Oncologists, um einige Projekte abzuschließen. Dazu zählt etwa ein Paper, das in Kürze veröffentlicht wird. Wir haben uns angeschaut, wie es um Clinician-Scientist-Positionen in Europa steht und wie diese unterstützt werden können.
Seit Januar 2023 bin ich Vorsitzende des neu gegründeten Leadership Development Committee, das vom ESMO Fellowship Committee stammt. In dieser Gruppe kümmern wir uns unter anderem um verschiedene Fellowships, die von der ESMO vergeben werden.
Außerdem freue ich mich, dass ich seit Jahresbeginn als Editor der ESMO Melanoma Guidelines tätig sein darf. Wir überarbeiten gerade die Leitlinien und ich hoffe, dass dass wir in Kürze ein Update veröffentlichen können.
Wofür wollen Sie den ESMO-Kongress in diesem Jahr hauptsächlich nutzen?
Dr. Amaral: Natürlich werde ich mir die Studienergebnisse anschauen, die dort präsentiert werden – vor allem zum Melanom. Aber genauso wichtig ist mir, mit den internationalen Kolleg:innen zu netzwerken.
Außerhalb von Kongressen können wir meistens nur digital zusammenkommen. Das trifft auch auf das Leadership Development Committee zu. Beim ESMO-Kongress werden wir uns als Team zum ersten Mal persönlich sehen. So haben wir die Möglichkeit, unsere Projekte gemeinsam zu diskutieren und voranzubringen.
Und tatsächlich gibt es am Sonntagvormittag auch eine Fellowship Session im Kongressprogramm, die ich leite. Ich würde mich natürlich freuen, dort möglichst viele Interessierte zu treffen!
Als Track Chair im Bereich „Melanoma and other skin tumours“ haben Sie sicherlich einen tiefen Einblick, was beim diesjährigen ESMO-Kongress auf der Agenda steht. Worauf freuen Sie sich besonders?
Dr. Amaral: Na klar, wir haben zahlreiche Abstracts ausgewählt, die präsentiert werden – nicht nur in Form von Vorträgen, sondern auch Poster. Und ich möchte betonen, dass darunter einige sehr interessante Themen sind, gerade auch zu nicht-melanozytärem Hautkrebs. Die Posterausstellung zu besuchen, lohnt sich also definitiv.
Die Late Breaking Abstracts sind noch nicht veröffentlicht. So viel kann ich aber sagen: Im Bereich Hautkrebs werden einige Highlights erwartet.
Mir gefallen auch die Educational Sessions sehr gut, da dort wichtige Fragestellungen diskutiert werden. Zum Beispiel, wie lange Patient:innen eine Immuntherapie bekommen sollten oder wie man mit Long-term-Survivors unter Immuntherapie umgehen sollte. Zudem besprechen wir, welche Optionen man den Patient:innen first line anbieten kann: PD1 mono, PD1 in Kombination oder andere Behandlungen. Ich glaube, das wird eine sehr spannende Diskussion, weil das wirklich unsere Frage im Alltag widerspiegelt.
Interview: Dr. Judith Besseling
Prof. Dr. Bernd Kasper, Universitätsmedizin Mannheim
Beim ESMO 2022 durften Sie im Presidential Symposium Daten der DeFi-Studie präsentieren, in der Nirogacestat bei progredienten Desmoidtumoren geprüft wurde. Wir hatten dazu auch in einem Videointerview gesprochen. Gibt es seitdem Neuigkeiten in diesem Bereich?
Prof. Dr. Bernd Kasper: Ja, es geht voran. Nirogacestat wird derzeit von der FDA zur Zulassung geprüft. Außerdem befindet sich ein weiterer Gamma-Secretase-Inhibitor, AL102, im Moment in Phase-3-Testung.
Erwarten Sie auch in diesem Jahr solch ein Highlight im Themengebiet „Sarkome“?
Prof. Kasper: Ehrlich gesagt nicht. Die MANTRA-Studie, in der Milademetan gegen den Standard Trabectedin beim dedifferenzierten Liposarkom geprüft wurde, ist leider negativ ausgefallen. Der primäre Endpunkt des progressionsfreien Überlebens wurde nicht erreicht. Abseits davon erwarte ich keine wirklichen Highlights.
Werden Sie nach Madrid reisen und am ESMO teilnehmen?
Prof. Kasper: Das ist eine gute Frage. Aufgrund der Arbeitsbelastung weiß ich gerade leider noch nicht genau, ob ich zum ESMO fahren kann.
Interview: Dr. Judith Besseling
Prof. Dr. Sven Mahner, LMU Klinikum München
Können Sie schon verraten, welche Highlights Ärzt:innen zu gynäkoonkologischen Entitäten erwarten?
Prof. Dr. Sven Mahner: Natürlich nicht. ;-) Aber es sollte einige vermutlich „practice changing“ Studienergebnisse auf dem Kongress geben.
Werden Sie vor Ort in Madrid teilnehmen und worin bestehen Ihre Ziele für den Kongress?
Prof. Mahner: Ja, um die neuen Ergebnisse, die die Behandlung für unsere Patient:innen hoffentlich weiter verbessern werden, unmittelbar vor Ort vorzustellen, zu diskutieren und einzuordnen. Darüber hinaus ist der ESMO-Kongress auch immer eine hervorragende Gelegenheit, sich mit anderen europäischen Kolleginnen und Kollegen auszutauschen.
Was motiviert Sie, sich im Scientific Commitee zu engagieren?
Prof. Mahner: Die Teilnahme an Kongressen ist gut und wichtig, die aktive Gestaltung aber noch eine ganz andere Dimension. Die Fachgesellschaften und Kongresse leben auch von dem ehrenamtlichen Engagement, wie z.B. im Scientific Commitee.
Interview: Lara Sommer