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Divertikulitis: Damage-Control-Strategie bei Darmperforation

Standard bei der perforierten Sigmadivertikulitis ist die Resektion mit primärer Kontinuitätswiederherstellung und Anastomose unter Vorschaltung eines Ileostomas. Bei septischen und instabilen Patienten kann eine Hartmann-Operation durchgeführt werden: Nach Blindverschluss des Enddarms mündet das orale Ende in einem Descendostoma. Die Wiederanschlussrate liegt nach knapp einem Jahr bei nur 45 %. Bei über 80-jährigen Patienten verzichtet man fast immer darauf.
Es besteht aber auch die Option einer zweizeitigen Versorgung. Bei dem als „Damage Control“ bezeichneten Vorgehen erfolgt zunächst eine limitierte Sigmaresektion mit oralem und aboralem Blindverschluss, eine Lavage und ein vakuumassistierter Bauchverschluss, erläuterte Professor Dr. Ayman Agha, Klinikum München Bogenhausen. Nach 24–48 Stunden kann in einem zweiten Eingriff eine sekundäre Anastomose mit oder ohne Ileostoma angelegt oder doch eine Hartmann-Situation hergestellt werden.
Jeder Zweite hatte bei Entlassung ein Stoma
In einer kontrollierten Studie lag die perioperative Mortalität bei diesem Vorgehen nicht höher als beim Standardverfahren. Die Rate der Patienten, die bei Krankenhausentlassung ein Stoma hatten, war aber in der Kontrollgruppe mit 83 % wesentlich höher als bei dem zweizeitigen Vorgehen mit 47 %.
Quelle: 44. Deutscher Koloproktologen-Kongress
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