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Kombination mit neuartigem Checkpointhemmer könnte NSCLC erfolgreicher kontrollieren
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In einer prospektiven, randomisierten Phase-2-Studie führte die Kombination des Anti-TIGIT-Antikörpers Tiragolumab mit dem Anti-PD-L1-Antikörper Atezolizumab bei Patienten mit metastasiertem nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom (NSCLC) zu einem deutlich besseren Ansprechen und einem längeren progressionsfreien Überleben (PFS) als mit Atezolizumab und einem Placebo.
Tiragolumab ist ein voll humaner monoklonaler Antikörper gegen TIGIT, der durch eine intakte Fc-Region die Bindung von TIGIT an seine Liganden blockiert. In einer Phase-1-Studie war der Anti-TIGIT-Antikörper gegen verschiedene solide Tumoren in Kombination mit Atezolizumab wirksam und wurde gut vertragen.
Was ist TIGIT und wie funktioniert‘s?
Knapp ein Drittel erreicht objektives Ansprechen
Behandlungsassoziierte Nebenwirkungen traten bei 72 % der Patienten im Kontrollarm und 80 % im Prüfarm auf. Die Raten von Nebenwirkungen des Grades ≥ 3 betrugen in diesen beiden Gruppen 19,1 % und 14,9 %. Nebenwirkungen führten in der Placebogruppe und mit Tiragolumab ähnlich häufig zu einem Therapieabbruch, so die Referentin. Die objektive Ansprechrate (ORR) lag mit der kombinierten Checkpointblockade bei 31 % und damit deutlich über der in der Kontrollgruppe mit 16 %. Die Wahrscheinlichkeit für einen Progress oder Tod sank mit Tiragolumab zusätzlich zu Atezolizumab um 43 %: Das mediane PFS betrug 5,4 Monate gegenüber 3,6 Monaten (Hazard Ratio 0,57; 95%-KI 0,37–0,90). Dr. Johnsson berichtete auch über die Ergebnisse der Studie nach weiteren sechs Monaten. Über einen medianen Beobachtungszeitraum von 10,9 Monaten blieb der Vorteil hinsichtlich ORR und PFS für die kombinierte Checkpointblockade bestehen. Die ORR-Rate lag mit Tiragolumab bei 37 % (vs. 21 %), das PFS betrug im Median 5,6 Monate und 3,9 Monate (HR 0,58; 95%-KI 0,38–0,89). Patienten mit einer hohen PD-L1-Expression (Tumor Proportion Score [TPS] ≥ 50 %) profitierten besonders: Zwei Drittel von ihnen sprachen auf Tiragolumab zusätzlich zu Atezolizumab an. Von den Patienten unter Placebo/Atezolizumab war es nur knapp ein Viertel. Dagegen fand sich kein Unterschied zwischen den Behandlungsgruppen bei denjenigen Teilnehmern mit einem TPS von 1–49 %, wie die Expertin bemerkte. Sie wies darauf hin, dass auch der Unterschied im PFS nur bei Patienten mit einem TPS ≥ 50 % auftrat. Im Prüfarm war das mediane PFS in dieser Subgruppe noch gar nicht erreicht, während es in der Kontrolle bei 4,1 Monaten lag (HR 0,30; 95%-KI 0,15–0,61). In der längeren Beobachtungszeit zeigte sich eine ähnliche Verträglichkeit von Tiragolumab plus Atezolizumab wie in der Primäranalyse. Deutlich häufiger waren bei der Kombination der beiden Checkpointinhibitoren Infusionsreaktionen, Fatigue, Pruritus, Hautausschlag und Arthralgien – diese seien aber alle nur geringgradig ausgeprägt.Phase-3-Studie zum Erstlinieneinsatz läuft bereits
Amylase- und Lipaseanstiege sowie Pankreatitiden erreichten in der Kombinationsgruppe häufiger einen Grad ≥ 3 als bei Placebo/Atezolizumab. Insgesamt bezeichnete Dr. Johnsson das Kombinationsregime aber als gut verträglich und die Nebenwirkungen als beherrschbar. Aktuell wird Tiragolumab/Atezolizumab in der Phase-3-Studie SKYSCRAPER-01 als Erstlinientherapie beim fortgeschrittenen, nicht-resektablen oder metastasierten NSCLC mit einer hohen PD-L1-Expression (TPS ≥ 50 %) untersucht.Quelle: Rodriguez-Abreu D et al. J Clin Oncol 2020; 38 (suppl; abstr 9503); DOI: 10.1200/JCO.2020.38.15_suppl.9503
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