Subakut kutaner Lupus erythematodes zeigt sich vor allem in lichtexponierten Arealen

Dr. Andrea Wülker

Die Frau hatte pralle, seröse Blasen an den Beinen sowie großflächige infiltrierte Plaques und nässende Erosionen im Schultergürtelbereich. (Agenturfoto) Die Frau hatte pralle, seröse Blasen an den Beinen sowie großflächige infiltrierte Plaques und nässende Erosionen im Schultergürtelbereich. (Agenturfoto) © iStock/PS3000

Eine Seniorin klagte über Müdigkeit, Abgeschlagenheit und großflächige Hautveränderungen, vor allem an lichtexponierten Stellen ihres Körpers. Dresdner Kollegen berichten, wie sie mit diesem Fall umgegangen sind.

Sie fühle sich zunehmend müde und abgeschlagen, klagte eine 83-jährige multimorbide Frau, die mit großflächigen Hautveränderungen in die Hautklinik des Krankenhauses Dresden-Friedrichstadt aufgenommen wurde. Zuerst habe sie Flecken und Knötchen an Dekolleté und Armen bemerkt, später seien „Wasserbläschen“ am Rumpf und an den Beinen hinzugekommen. Ambulant war die Patientin mit Prednisolon und Antihistaminika systemisch behandelt worden – ohne Erfolg.

Bei der Aufnahmeuntersuchung fanden die Dermatologen großflächige infiltrierte Plaques und nässende Erosionen im Schultergürtelbereich sowie pralle, seröse Blasen an den Streckseiten der Oberschenkel mit Übergang auf beide Knie und Unterschenkel. Die Laboruntersuchung ergab deutlich erhöhte ANA-Titer, SSA- und CENP-B-Antikörper. Dies sprach zusammen mit dem klinischen Befund und der Histologie des Hautbiopsats dafür, dass bei der Patientin ein subakut kutaner Lupus erythematodes (SCLE) vorlag.

Besserung unter Prednisolontherapie

Weil die Frau eine Makulodegeneration aufwies, konnte sie nicht mit Hydroxychloroquin behandelt werden. Die Klinikärzte entschieden sich für eine Prednisolontherapie (75 mg täglich) unter Magenschutz mit Pantoprazol. Die Kortisondosis wurde nach und nach auf 2,5 mg Prednisolon täglich reduziert, als sich der Hautbefund besserte. Zusätzlich erhielt die Patientin Azathioprin.

Der SCLE ist ein photosensitiver Subtyp des Lupus-Spektrums, schreiben Dr. Gesina­ Hansel­ und Kollegen vom Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt in ihrem Tagungsbericht zur Dresdner Dermatologischen Demonstration 2019, in deren Rahmen der Fall vorgestellt wurde.

Bei schwerem Verlauf kommen Malariamittel infrage

Verschiedene Medikamente wie ACE-Hemmer, Terbinafin, Hydrochlorothiazid oder Nivolumab können einen subakut kutanen Lupus erythematodes auslösen. Topische Steroide sind Mittel der ersten Wahl, alternativ können Calcineurininhibitoren angewandt werden.

Eine systemische Behandlung ist in der Regel nur bei schweren Verläufen erforderlich, wobei Antimalariamittel als Therapie der ersten Wahl gelten. Bei therapierefraktärem Befund kommen Azathioprin oder Methotrexat als Monotherapie oder kombiniert mit Antimalariamitteln zum Einsatz. Der SCLE heilt narbenlos ab, kann aber Hypopigmentierungen hinterlassen. SCLE-Patienten sind sehr lichtempfindlich und sollten für konsequenten Sonnenschutz sorgen.

Quelle: Hansel G, Koch A, Wollina U. „Dresdner Dermatologische Demonstration 2019 – 6. April 2019“, Akt Dermatol 2020; 46: 114-122; DOI: 10.1055/a-09701529 © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart, New York

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Die Frau hatte pralle, seröse Blasen an den Beinen sowie großflächige infiltrierte Plaques und nässende Erosionen im Schultergürtelbereich. (Agenturfoto) Die Frau hatte pralle, seröse Blasen an den Beinen sowie großflächige infiltrierte Plaques und nässende Erosionen im Schultergürtelbereich. (Agenturfoto) © iStock/PS3000