Betablocker nach Herzinfarkt: Therapieempfehlung basiert auf verzerrten Studienergebnissen

Autor: Dr. Elke Ruchalla

Betablocker scheinen doch nicht so wirksam zu sein, wie bisher gedacht. Betablocker scheinen doch nicht so wirksam zu sein, wie bisher gedacht. © iStock.com/solidcolours

Seit Jahren gilt die Therapie mit einem Betablocker nach Myokardinfarkt als unverzichtbar. Dabei profitieren die Betroffenen offenbar gar nicht von den Präparaten.

Vor allem geht die Evidenz hinter der routinemäßigen Gabe von einem Betablocker zur Sekundärprävention nach Myokardinfarkt auf Studien der frühen 1980er-Jahre zurück. Aktuellere Arbeiten stellen den Nutzen jedoch zunehmend infrage. Jedenfalls bei Patienten mit erhaltener Ventrikelfunktion. Genauer wollten es auch Magnus­ Dahl Aarvik­ vom Institute of Clinical Sciences der Universität Oslo und seine Kollegen wissen. Sie erstellten eine Metaanalyse aus 16 Beobachtungsstudien der vergangenen 20 Jahre.

Patienten leben nicht länger, wenn sie Betablocker schlucken

Etwa 90 % der mehr als 189 000 Patienten (mittleres Alter 65 Jahre) waren nach ihrem Herzinfarkt mit einem Betablocker behandelt…

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