Nach Myokardinfarkt früh und aggressiv mit Statinen behandeln
Durch schnelles massives Absenken der LDL-Plasmakonzentration nach einem Herzinfarkt lässt sich das Risiko für weitere kardiovaskuläre Ereignisse und Tod reduzieren. Das konnten schwedische Forscher anhand von Real-World-Daten belegen. Sie werteten dazu die Registerakten von mehr als 40 000 Patienten aus, die mit Myokardinfarkt in die Klinik gekommen waren und zur Sekundärprophylaxe eine Statintherapie erhalten hatten.
Diejenigen, deren LDL-Cholesterin in den sechs bis zehn Wochen nach dem Infarkt am stärksten gesenkt wurde (absolute Reduktion 1,85 mmol/l) hatten in den folgenden vier Jahren ein um 32 % verringertes Herztodrisiko verglichen mit dahingehend am wenigsten gut kontrollierten Patienten (absolute Reduktion 0,36 mmol/l). Auch die Wahrscheinlichkeit für Myokard- oder Hirninfarkt war bei ihnen deutlich verringert (Hazard Ratio 0,81 bzw. 0,76), ebenso das Risiko für Mortalität (HR 0,71), Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz (HR 0,73) oder Revaskularisierung der Koronargefäße (HR 0,86).
Quelle: Schubert J et al. Eur Heart J 2020; DOI: 10.1093/eurheartj/ehaa1011