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21 Antidepressiva im Vergleich – alle sind besser als Placebo

Für die weltweit 350 Millionen Depressiven steht eine Vielzahl an Antidepressiva zur Verfügung. Aber wie wirksam und verträglich sind diese Mittel in der Akutbehandlung Erwachsener mit Major Depression? Ein internationales Forscherteam um den Psychiater Professor Dr. Andrea Cipriani von der Universität Oxford ging dieser Frage in einer groß angelegten Metaanalyse nach.
522 Studien mit insgesamt mehr als 100 000 Patienten
Hierfür berücksichtigten die Autoren insgesamt 522 (nicht) veröffentlichte Studien, in denen Antidepressiva mit Placebo oder Head-to-Head verglichen wurden. Bei den rund 116 500 Teilnehmern handelte es sich um Erwachsene mit einer schweren depressiven Störung. Primäre Endpunkte waren die Wirksamkeit (Ansprechrate und mindestens 50%ig verbesserte Symptomatik) sowie die Akzeptanz (Abbruchrate während der Akutbehandlung über acht Wochen).
Die Kollegen stellten fest, dass alle 21 untersuchten Antidepressiva (s. Kasten) besser wirkten als die Scheinbehandlung. Jedoch fiel die Überlegenheit eher moderat aus. Die beste Wirksamkeit zeigte Amitriptylin, die geringste Reboxetin. Hinsichtlich der Akzeptanz schnitten Agomelatin und Fluoxetin am besten ab. Unter ihnen lag die Dropout-Rate niedriger als unter Placebo.
Getestete Substanzen
Sieben Antidepressiva waren überlegen
In den direkten Vergleichsstudien erwiesen sich Amitriptylin, Agomelatin, Escitalopram, Mirtazapin, Paroxetin, Venlafaxin und Vortioxetin gegenüber anderen Antidepressiva als wirksamer. Fluoxetin, Fluvoxamin, Reboxetin und Trazodon gehörten in puncto Wirksamkeit zu den Schlusslichtern. Agomelatin, Citalopram, Escitalopram, Fluoxetin, Sertralin und Vortioxetin genossen eine höhere Akzeptanz als andere Substanzen, wohingegen unter Amitriptylin, Clomipramin, Duloxetin, Fluvoxamin, Reboxetin, Trazodon und Venlafaxin die höchsten Therapieabbruchraten verzeichnet wurden. Insgesamt beobachteten die Forscher in den placebokontrollierten Studien geringere Unterschiede zwischen den aktiven Substanzen und in den direkten Vergleichsstudien mehr Variabilität hinsichtlich Wirksamkeit und Akzeptanz.Quelle: Cipriani A et al. Lancet 2018; online first
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