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CAR-T-Zellen für die vorderen Ränge?

Erkrankte mit großzelligem B-Zell-Lymphom (LBCL), die auf die Erstlinientherapie nicht ansprechen oder rasch innerhalb des ersten Jahres nach dieser Behandlung ein Rezidiv erleiden, haben mit dem derzeitigen Standard eine ungünstige Prognose, sagte Prof. Dr. Manali Kamdar, University Colorado Hospital, Aurora. „Nur ein Viertel der Patienten erreicht eine anhaltende Remission“, so die Referentin.
In der TRANSCEND-NHL-001-Studie hatte sich die CAR-T-Zell-Therapie mit Lisocabtagen-Maraleucel (Liso-cel) bereits bei rezidivierten/refraktären Betroffenen mit mindestens zwei vorangegangenen Behandlungen als effektiv erwiesen. Nun wurde sie in der zulassungsrelevanten Phase-3-Untersuchung TRANSFORM in der Zweitlinie geprüft.1 Die Autoren schlossen 184 Personen mit rezidivierten oder refraktären LBCL (rrLBCL) im Alter zwischen 18 und 75 Jahren ein. Die Teilnehmer erhielten 1:1 randomisiert Liso-cel (100 x 106 CAR-T-Zellen) oder den derzeitigen Standard, d.h. drei Zyklen einer Salvage-Chemotherapie (CT) gefolgt von Hochdosis-CT und autologer Stammzelltransplantation (ASZT). Kontrollpatienten, die neun Wochen nach Randomisierung nicht angesprochen hatten, war ein Cross-over zu Liso-cel erlaubt.
Funktionsweise von Liso-cel
EFS mit Axi-cel viermal so lang wie unter dem Standard
Positiv ging auch die zweite Phase-3-Studie zur Zweitlinie mit CAR-T-Zellen beim rrLBCL aus. Die Autoren von ZUMA-7 schlossen 359 Erkrankte mit rrLBCL nach primärer Chemoimmuntherapie ein und randomisierten sie zu Axicabtagen-Ciloleucel (Axi-cel) oder dem derzeitigen Standard.2 Letzterer bestand aus drei Zyklen einer platinbasierten Chemoimmuntherapie. Sprachen die Betroffenen darauf an, erhielten sie eine Hochdosis-CT mit anschließender ASZT, erläuterte Prof. Dr. Frederick L. Locke vom Moffin Cancer Center in Tampa. Von den 180 Personen des Prüfarms erhielten 170 (94 %) die protokollarisch vorgesehenen CAR-T-Zellen. In der Kontrollgruppe konnte nur bei 36 % letztlich wie geplant eine ASZT durchgeführt werden. „Damit bekamen im Vergleich zur Kontrolle fast dreimal so viele Patienten im Arm mit Axi-cel die definitive Therapie“, betonte Prof. Locke. Der primäre Endpunkt EFS war nach 25-monatigem Follow-up erreicht: Im Prüfarm vs. Standardgruppe lebten die Teilnehmer median 8,3 Monate vs. 2 Monate ereignisfrei. Der Unterschied entsprach einer signifikanten Reduktion des Ereignisrisikos um 60 % (HR 0,398; p < 0,0001). Die geschätzte Zwei-Jahres-EFS-Rate stieg von 16,3 % in der Kontrolle auf 40,5 % mit Axi-cel. Auch in dieser Studie war das Sicherheitsprofil konsistent mit früheren Erfahrungen. 6 % der mit den CAR-T-Zellen behandelten Personen entwickelten ein CRS vom mindestens Grad 3; 21 % erlebten neurologische Ereignisse vom Grad 3 oder höher. ZUMA-7 sei die erste randomisierte CAR-T-Zell-Studie mit langem Follow-up von über zwei Jahren, resümierte Prof. Locke. Er wertete das Ergebnis als Paradigmen-Shift: „Axi-cel sollte der neue Standard für rrLBCL-Patienten in der zweiten Linie sein“, sagte Prof. Locke abschließend.Quellen:
1. Kamdar M et al. 2021 ASH Annual Meeting; Abstract 91
2. Locke FL et al. 2021 ASH Annual Meeting; Abstract 2
Kongressbericht: 2021 ASH Annual Meeting
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