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Familienplanung bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Frauen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) bekommen im Vergleich zur Gesamtpopulation seltener Kinder. Meist treffen sie diese Entscheidung ganz bewusst, genauso wie viele Männer mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Offenbar sind Betroffene noch immer sehr verunsichert, was das Thema Familienplanung angeht, schreibt der Gynäkologe Professor Dr. Markus Schmidt von den Sana Kliniken Duisburg.
Seiner Einschätzung nach haben Patientinnen oft Angst, die Krankheit zu vererben, fürchten ein erhöhtes Risiko für fetale Fehlbildungen oder Teratogenität aufgrund der Medikation. Dabei wirkt sich eine stabile Krankheitssituation in Remission im Gegensatz zu einer aktiven Erkrankung vermutlich nicht auf den Schwangerschaftsverlauf aus – oder eine Schwangerschaft auf die Krankheitsaktivität. Zudem sind viele der gängigen CED-Medikamente eingehend untersucht worden. Mit Ausnahme von Methotrexat gilt ihr Einsatz während der Schwangerschaft als sicher (s. Kasten).
Sichere CED-Medikamente für Schwangere
- orale 5-Aminosalicylate
- topische 5-Aminosalicylate
- Sulfasalazin
- Azathioprin
- 6-Mercantopurin
- medizinische Risiken erkennen und ggf. Gesundheitszustand vor der Schwangerschaft optimieren (cave: aktive Erkrankung ist mit erhöhtem Risiko für Plazentainsuffizienz und Frühgeburt assoziiert!)
- klinische Remission vor der Schwangerschaft anstreben
- schub- und/oder remissionserhaltende Therapie kann in der Schwangerschaft fortgeführt werden (Ausnahme: Methotrexat)
- für Mesalazin und Kortikosteroide besteht während der Stillzeit i.d.R. keine Kontraindikation
* small for gestational age / intrauterine Wachstumsretardierung
** Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin
Quelle: Schmidt M. internistische praxis 2020; 62: 31-38
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