Ulcus cruris venosum

Definition

Ein Ulcus cruris venosum ist die schwerste Form einer chronischen venösen Insuffizienz und ist ein Substanzdefekt im pathologisch veränderten Gewebe des Unterschenkels. In Deutschland sind ca. 1,5 Mio. Menschen daran erkrankt. Es stellt mit 57–80 % aller chronischen Ulzerationen die häufigste Ursache nicht spontan abheilender Wunden.

Ursache des Ulcus cruris venosum ist eine Hypertonie des Venensystems der unteren Extremitäten, einhergehend mit einer venösen Hypervolämie. Eine Insuffizienz der subfaszialen, transfaszialen und/oder epifaszialen Venen ruft Störungen der Mikro- und Makrozirkulation hervor.

Zu den Risikofaktoren gehören:

  • Rauchen
  • Bewegungsmangel
  • Übergewicht
  • ungesunde Ernährung (viel Fett und Zucker)
  • Venenschwäche
  • zunehmendes Alter
  • Hormone

Ein Ulcus cruris venosum gilt als therapieresistent, wenn es trotz optimaler phlebologischer Therapie innerhalb von drei Monaten keine Heilungstendenz zeigt bzw. nicht innerhalb von zwölf Monaten abgeheilt ist.

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Symptomatik

Typische Symptome eines Ulcus cruris venosum sind:

  • glänzende Haut
  • dünne Haut
  • leicht verletzbare Haut
  • braun-gelbe Hautflecken
  • kleine Narben durch schlechte Abheilung von Verletzungen
  • entzündliche Veränderungen bei bakterieller Infektion
  • Veränderung der Nägel
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Untersuchung

Die Diagnostik beinhaltet neben einer Anamnese sowie Inspektion und Palpation eine medizinische Ganzkörperuntersuchung einschließlich neurologischer und orthopädischer Untersuchungen. Dazu kommen eine Dopplersonographie sowie funktionelle Verfahren wie Photoplethysmographie.

Bei der weitergehenden Diagnostik kommen dann Duplexsonographie, Phlebographie, Varikographie, die Phlebodynamometrie und die Venen-Verschluß-Plethysmographie zum Einsatz.

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Pharmakotherapie und nichtinvasive Therapie

Eine kausale Therapie ist für die Abheilung eines Ulcus cruris venosum unerlässlich. Diese beinhaltet eine Kompressionsbehandlung, die den Rückfluss des Blutes wieder ermöglicht. Eine Wundtherapie mit Wundreinigung und phasengerechter Wundversorgung verläuft parallel. Krankengymnastik und Gehtraining können die Funktionsfähigkeit und Beweglichkeit wieder erhöhen.

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Invasive und Interventionelle Therapie

Operative Maßnahmen beinhalten vier therapeutische Ansätze:

  1. Die Ausschaltung insuffizienter epifaszialer Venenabschnitte und transfaszialer Kommunikationen bei primärer Varikose, Varikose bei postthrombotischem Syndrom und Rezidivvarikose
  2. Die Rekostruktion und Transplantation von Venenklappen im tiefen Venensystem
  3. Die Shave-Therapie und andere lokale operative Verfahren (Ulkus-Exzisision, Ulkus-Debridement)
  4. Die operative Therapie mit Behandlung der Fascia cruris (Fasziotomie – paratibial / Fasziektomie – partiell, krural)
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